Mittwoch, 12. September 2012

[Rezension] Wie viel Leben passt in eine Tüte? von Donna Freitas

Titel: Wie viel Leben passt in eine Tüte?
Originaltitel: Survival Kit
Autorin: Donna Freitas
Übersetzer: Christine Gallus
Genre: Roman, Leben
Reihe: Einzelband
Hardcover: 400 Seiten
Verlag: Gabriel
Preis: 18,95 €


Ein iPod mit Liedern, ein Foto mit Pfingstrosen, ein Kristallherz, Buntstifte, ein Papierstern, ein Papierdrachen. Das alles befindet sich in der schlichten braunen Papiertüte mit der Aufschrift "Roses Survival Kit", die Rose am Tag der Beerdigung ihrer Mutter findet. Es ist ein letztes Geschenk an Rose - und der Beginn einer Reise. Zögernd lässt Rose sich darauf ein. Jeder Gegenstand scheint sie dabei auf seltsame Art zu Will zu führen. Schon bald merkt sie, dass sie mehr für den zurückhaltenden Jungen empfindet. Doch dann geschieht etwas, dass Roses und Wills aufkeimendes Glück tief erschüttert. Ob ihre Mutter ihr auch für diese Situation etwas hinterlassen hat? Ein bewegender und doch leichtfüßiger Roman über den Schmerz des Abschiednehmens und den Zauber eines Neuanfangs.

Ich finde dieses Cover gehört zu der Sorte, das durch seine Einfachheit auffällt. Kein Gesicht oder kleine Details. Einfach nur der Titel (der auch ausgeschnitten ist) und der Name der Autorin. Passt perfekt zu der Geschichte.
Ich komme gleich mal zu dem, was mir sehr gut gefallen hat. In "Wie viel Leben passt in eine Tüte?" gibt es keine zickigen, hinterlistige, dumme Cheerleader. Nein, sie sind sogar nett, liebenswürdig und selbstlos! Das hat mir wirklich am besten gefallen, an der Geschichte. Es war zwar logisch, dass die Chearleader freundliche Mädchen sein müssten, weil Rose auch mal eine von ihnen war und es sie vollkommen unsympathisch gemacht hätte, aber ich war trotzdem positiv überrascht davon. 
Die 16- jährige Hauptprotagonistin Rose verliert gleich am Anfang des Buches ihre Mutter, die die symbolische Säule der Familie war. Mit ihr ging die Wärme im Haus und wurde durch Schmerz ersetzt. Der Vater ist nicht mehr in der Lage den Tag ohne den Rausch des Alkohols zu verfallen, durchzustehen und so muss sich Rose nicht nur um den Haushalt kümmern sondern auch darum, auf ihren Vater aufzupassen. Ihr Bruder studiert und von ihren Cheerleader-Freundinnen hat sie sich abgewandt. Und die langwierige Beziehung zum Quarterback Chris hat durch den Tod ihrer Mutter einen schrecklichen Riss bekommen. Nur ihre beste Freundin Krupa kann Rose in ihrer Trauer noch erreichen. Durch Zufall entdeckte Rose am Tag der Beerdigung das Survival Kit, das ihr ihre Mutter hinterlassen hatte. (Inhalt: ein Brief, ein Foto von Pfingstrosen – die Lieblingsblumen ihrer Mutter -, ein persönlich bespielter iPod, Stifte, eine Kette, Sterne aus Papier und einen Papierdrachen) Nach drei Monaten traut Rose sich mehr Gedanken über den ersten Gegenstand in der Tüte zu machen. Das Foto mit den Pfingstrosen. Sie beschließt sich welche in den Garten zu pflanzen mithilfe von Will Doninger, der den geliebten Garten ihrer Mutter pflegt. Durch dieses Vorhaben.fällt Rose den schüchternen und zurückhaltenden Will erst so richtig auf und sie will mehr über ihn erfahren. Denn sie haben etwas großes gemeinsam: ihre Trauer, das sie einen geliebten Menschen verloren haben. Wenn Rose und Will sich näher gekommen sind, rückt leider das Survival Kit immer mehr in den Hintergrund. Erst später als das so typische dramatische aber kurze Aus der Beziehung kommt, schreibt die Autorin weiter über das Survival Kit.
Mit Rose kam ich sehr gut zurecht. Ich finde die Autorin hat sie sehr gut ausgearbeitet, und ich konnte mit ihr lachen, weinen und mit fiebern. Auch in sie hineinversetzen gelang mir relativ leicht.
Roses Handeln verwirrte mich oftmals und demnach viel es mir schwerer als bei den anderen Charakteren sie zu mögen. Sie gab mir das Gefühl, dass sie ihre Trauer als permanente Entschuldigung dafür nahm, Menschen wie ihren Freund zu verletzen.
Sehr gefallen hat mir aber Will. Er hatte auch eine starke Veränderung durchgemacht, nachdem sein Vater genau wie Roses Mutter an Krebs gestorben ist. Wie groß diese Veränderungen waren erfährt man im Laufe der Geschichte zusammen mit Rose. Anfangs fand ich Will jedoch unsympathisch. Schüchtern und reserviert. Er hatte halt eine Schutzmauer um sich gebildet. Aber je näher sich die beiden kommen desto mehr mochte ich ihn bis er zu meinem Lieblingscharakter wurde.
Ein zweiter sehr sympathischer Charakter war meiner Meinung nach Roses Oma. Sie kommt über Thanksgiving zu besuch und bleibt bis zum neuem Jahr und sorgt dafür das Roses Vater nicht seinen Kummer in Alkohol ertrinkt und es auch ein etwas schöneres Fest wird. Und das auf ihrer ganz Speziellen giftigen Art die ich so amüsant fand. So eine Oma hätte ich auch gerne. Mit spitzen Bemerkungen und immer hart im nehmen, die trotzdem - heimlich - besorgt um ihre Enkel ist.
Leider erfahrt man nicht viel über Roses verstorbene Mutter. Ich konnte mir zwar gut vorstellen wie sie so war, trotzdem hätte ich gerne mehr über sie gewusst. Lediglich dass sie in einer Grundschule gearbeitet hat, berühmt für ihre Survival Kits gewesen war und das sie ihre Familie unendlich geliebt hat konnte ich über sie erfahren. Demnach lässt sich eigentlich leicht schließen das sie ein toller Mensch war, aber trotzdem.
Das Buch lässt sich leicht aus der Ich-form lesen, und die Seiten flogen nur so davon. Jedes neue Kapitel ist nach einem Song benannt, der auf Rose's iPod war den sie im Survival Kit gefunden hat. Die Lieder haben eigentlich immer zum jeweiligen Kapitel gepasst.
Sehr einfühlsam umschreibt Donna Freitas in ihrem Jugendbuch Debüt das traurige Schicksal ihrer Protagonistin Rose. "Wie viel Leben passt in eine Tüte?" konnte mich sehr gut unterhalten und besaß auch einige spannende Kapitel. Herzzereißend war es alle male und die paar kleine Mängel konnten kaum etwas daran ändern das mir das Buch gefallen hat.

[4,1]

ROSE MADISONS PLAYLIST:
  1.  Can't go back von the weepies 
  2.  About A Girl von The Academy is ... 
  3.  My Best Friend von Weezer (heißt da anderst) 
  4.  How to Save a Life von The Fray 
  5.  Precious Things von Tori Amos
  6.  All ar Sea von Jamie Cullum 
  7.  Nice Guy von The Animators (weiß nciht ob das das richtige Lied ist,) 
  8.  How it ends von Mike Errico (hab ich nicht gefunden)
  9.  Over You von Echo & The Bunnymen 
  10.  Fan of your Eyes von Tim Blane (war die beste Qualität die ich gefunden habe) 
  11.  Can you Tell von Ra Ra Riot 
  12.  Between the Lines von Sara Bareilles 
  13.  One of those Things von Joshua Radin
  14.  Hockey Monkey von The Zambonis
  15.  My Baby just cares for me von Nina Simone 
die andere hälfte kommt noch ....

5 Kommentare:

  1. hallo.. ich habe das buch auch gelesen und fand es super. Jedoch muss ich nun eine buchpräsentation machen nun habe ich zwei kleine fragen wie heisst der vater und die oma von rose? Und wo studiert jim? natürlich würde ich mich auch über kleine Tipps freuen :) lg

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    1. oh sorry.. ich habe den Kommentar gar nicht mehr durchgelesen.. ich hoffe du kannst ihn lesen.

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    2. Also ich hab nochmal nachgeschaut und der Vater heißt James und die Oma nennen alle Oma Madison. Wegen dem College muss ich nochmal genauer nachschauen, auf jeden Fall weit weg :D
      Eine Buchräsentation habe ich ehrlich gesagt noch nie gemacht :D Aber du könntest noch die Playlist von Rose abspielen oder so.

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    3. danke :) ach ja genau James... hihi. Jaa die Präsentation sollte eigentlich nur ca 10-15 Minuten gehen und jaaaa.. dann ist die Musik vielleicht etwas zuuu lang aber ich habe mir überlegt, dass ich einfach im Hintergrund die Musik leise mit laufen lasse. Ps: deine Rezension ist eigentlich eine Präsentation nur muss ich sie mit einer PowerPoint machen :) also zumindest für mich:)

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  2. Hallo,
    habe gerade deinen Blog gefunden. Toll hast du es hier :-)
    Schöne Rezi, das Buch liegt auch schon auf meinem Sub. Aber nach deiner Rezi bestimm nicht mehr lange.
    Kannst ja mal bei mir vorbei schauen: http://bienesbuecher.blogspot.de/
    Liebe Grüße, Sabrina

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Haaaallöchen!
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Jessi